Unsere Bandgeschichte

Wie alles begann ….
Wir befinden uns in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Fußballmannschaft der SG Englis ist- wie so oft in den darauffolgenden Jahren – im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksoberliga oder im Kampf um den Klassenerhalt in dieser Liga. Hier ist der Torwart Jürgen Stieler dabei, seine aktive Zeit als Fußballer langsam ausklingen zu lassen (hat sich aber dann doch noch ganz schön gezogen) und der aus der A-Jugend kommende Steffen Krink ist gerade dabei, erste Erfahrungen in der rauhen Welt der Seniorenfußballer zu sammeln. Da kommt der berühmte Anruf, mit dem alles begann: “ … Jürgen, kannst du nicht bei der Saisonabschlussfeier ein bisschen mit deiner Gitarre spielen? Wir sind ein bisschen knapp in der Mannschaftskasse und können uns keine Band leisten….“ Okay, das mit der Gitarre könnte klappen. Aber singen? Nein! Vielleicht der Steffen? Wenn der nach einem Sieg (na ja, auch schon mal nach einer Niederlage) dem Alkohol zugesprochen hat, dann liefert der schon mal eine interessante Performance ab und singt auch schon mal „Tränen lügen nicht“ oder ähnlichen fürchterlichen Kram. Steffen ist sofort dabei. Er hat sogar eine musikalische Vorbildung (immerhin beim örtlichen Fanfarenzug getrommelt, prima). Nach den ersten Proben zeigt sich, dass das ganz hervorragend klappt. Diese Duo hat sogar einen Namen verdient. Vielleicht „Jürgen und Steffen“? Sehr originell. „Stieler und Krink“? Na ja. „Steffen und Stieler“? OK. Moment, für die internationale Karriere doch besser: „Steven and Stealer“!Steven & Stealer.Der Auftritt bei der Saisonabschlussfeier wird zum (nicht)erwarteten Triumph. Sofort kamen die ersten Anfragen. Hey, könnt ihr nicht auf meiner Fete spielen?…. Die ersten öffentlichen Auftritte folgen. Die „Kleine Kneipe“ (ja, die hieß wirklich so) wird zum Ort vieler Auftritte (diese Kneipe hat eigentlich den Status einer Kultstätte verdient, aber sie wurde umgebaut und fristet heute ihr Dasein als Traktorgarage. (Wie bitter! Aber den “ Starclub“ in Hamburg gibt es heute auch nicht Mehr). Steven & Stealer streben von einem Highlight zum anderen. Vom Borkener Reisebüro 2000 werden sie für einige Raftingfahrten als musikalische Begleitung gebucht und können hier auch ihre sportlichen Qualitäten zeigen. 1995 taucht man dann auf dem Hessentag in Ziegenhain auf und hält sich bei Auftritten zwischen durchaus prominenten Zeitgenossen achtbar. Doch dann fordert das rastlose Wesen in Steffen seinen Tribut. Er geht ür ein Jahr auf eine Weltreise. Das Ende von Steven & Stealer?


Steven Stealer Band (Part I)
…. Nein, ein Neubeginn. Jürgen Stieler nutzt das Jahr und macht sich so seine Gedanken (Soll ich neue Saiten aufziehen oder nicht?!). Nein Blödsinn: „Wir sollten aus dem Duo eine richtige Band machen!“. Vor seinem geistigen Auge nimmt die Besetzung eine konkrete Form an. Nur der zweite Gitarrist muss schon eine richtige Rakete sein und alle Kandidaten dafür sind in festen Händen einer Band. Zwei Wochen vor Steffens Rückkehr bekommt Jürgen Besuch von seinen langjährigen Mitmusiker in einigen anderen Bandprojekten Detlef Hönig, der zur Zeit Sologitarrist bei der Band „Wild Frontier“ ist, mit der er schon einige CD´s eingespielt hat. Detlef ist zerknirscht. Er und „Wild Frontier“ haben sich getrennt. Er will bald in einer neuen Band weitermachen, aber das sei ganz schwierig, hier die passende Band zu finden. Diesem Mann konnte geholfen werden. Innerhalb weniger Telefonaten steht das Konzept. Jürgen Heinmöller „Wassermann“ ist sofort dabei. Seine Band „Kill Kelly“ (Hat nichts mit der Kelly Family zu tun- denke ich!) hat sich gerade aufgelöst. Beim Basser wird diskutiert. Detlef möchte einen Kumpel aus dem Bekanntenkreis seiner letzten Band dazunehmen. OK, dann wollen wir uns das mal mit einem aus Norddeutschland stammenden Kasseler versuchen. Arne Lackenmacher gehört dazu.Er hat die ganze Welt bereist und ist jetzt endlich wieder in Kleinenglis.

Und welch Überraschung: Er ist Leadsänger einer Band. Doch die Begeisterung von Steffen hält sich in Grenzen: „Was, ihr wollt so einen alten Scheiß spielen, das will doch keiner hören.“ Hier irrte der Prophet. Doch nach einem:…“Gut, ich finde diese Musik ja auch toll“ war auch Steffen dabei. Die Band war komplett. „Halt“, Wassermann meldetet sich zu Wort. Mit dem wohl besten, was er in den folgenden (und wahrscheinlich auch zukünftigen Jahren) von sich gegeben hat. „Ich kenne da noch einen Keyboarder aus meiner letzten Band, der steht auch auf solche Musik und würde gerne mitmachen.“ Aber welche richtige Rockband braucht schon einen Keyboarder?(Ich hoffe, dass diese Äußerung nie von irgendeinem Keyboardergelesen wird!) OK, Deep Prurple ohne John Lord, unvorstellbar. Und ein kleiner John Lord soll ausgerechnet in Oberurff vor sich hinschlummern. Na gut, zur ersten Probe soll er ruhig mal kommen. Verdammt, in Oberurff hat er gewohnt, der unentdeckte John Lord des Schwalm-Eder-Kreises. Und bei einem Konzert mit “ Steven & Stealer“ und „Kill Kelly“ hat man sich sogar schon einmal näher kennengelernt und brüderlich eine Flasche „Dimple“ geteilt. Ja, Martin Ottemeier ist dabei – die Steven Stealer Band ist komplett.Wie es weiterging ….Schon nach kurzer Probezeit stand ein Programm und los ging es. Nach kurzer Zeit konnte man sich in Kassel einen Namen machen und zeigen, dass auch mit den „Dorfmusikanten“ zu rechnen ist. Und in und um Oberurff war der „Wassermann“ quasi schon bald ein Weltstar (Man bedenke- Die Welt ist eine Scheibe- oder?).Arne hatte das Management im Griff: “ … früher oder später musst du uns eh in deinem Lokal spielen lassen, an uns kommst du überhaupt nicht vorbei!“ Tolle Auftritte auf Festivals, Stadtfesten, während der Dokumenta auf dem Friedrichsplatz, im Fiasko, Alt Berliner Destille, Hemingway usw. folgten. Doch dann … ….. wie war das mal bei Steaven & Stealer? Steffen, der in die Weltstadt Kassel gezogen war, wurde es auch dort zu eng. Es musste mal für ein Semester in Irland studiert werden. Und Arne stieg eine Brise Meeresluft in die Nase. Sein neues Ziel lag in seiner alten Heimat. Er wollte zum Studieren nach Hamburg (er hat natürlich nicht in Hamburg studiert. Mittlerweile hat er in einigen Hamburger Bands gespielt – auch die haben gestaunt, so geile Bassisten aus dem ländlichen Kasseler Raum? Jetzt hat Arne ein eigenes Studio und sich einen Namen als Live-Mixer gemacht). Ein neuer Basser stand bereit. Stefan Schlitt hatte gehört, dass Arne aufhören will. Wie sollte es sein, Stefan erhob Anspruch auf diesen Posten. Doch nach der ersten gemeinsamen Probe war ihm klar, die wollen mich nicht, das war’s. Aber welch Überraschung: „Stefan, du bist dabei!“
Steven Stealer Band (Part II)


Der Irlandaufenthalt Steffens wird genutzt. Direkt nach der Rückkehr das erste Konzert mit Stefan. Komplett unplugged (das bedeutet doch uneingesteckt oder!). Prima, auch mit neuem Basser läuft es weiter. Aber was macht das Management? Eine Agentur hat Interesse. Steven Stealer ab jetzt deutschlandweit immer und überall present? Nein. Die Musik soll Hobby bleiben. Es gibt für so gestandene Männer, die wissen, dass sie keine „Popstars“ mehr werden können, auch noch andere Dinge im Leben.Also selber managen. Es geht weiter. Tolle Auftritte folgen. Doch auch immer mehr Auftrittsanfragen an die Band müssen abgesagt werden. Vor allem Steffen, der sich in der Endphase seines Studiums befindet, kann immer weniger Zeit in die Band investieren. Dann sein Entschluss Ende des Jahres 2002 will er die Band verlassen, jedoch so lange zur Verfügung stehen, bis ein Nachfolger gefunden ist (Na wer isses wohl!).Ein Nachfolger für Steffen? Unmöglich! Das Ende der Band (Denkste!). „Steffen muss umgestimmt werden“, meint die Band, bis auf Jürgen Stieler, der Steffen wohl am besten kennt. Und Steffens Entschluss steht. Schlechte Zeiten kommen. 2 – 3 nicht soll toll laufende Gig, auf deren Rahmembedingungen die Band keinen Einfluss nehmen konnte (z. B. Fred meets friends – statt der angekündigten 40.000 kamen erschreckend weniger), (Mehr als Fünf?) und eine Erkrankung von Detlef (die sich als sehr langfristig herausstellen sollte).Doch dann kam die Wende. Während Detlef bei einer Rehabilitationskur ist, stehen plötzlich zwei potentielle Nachfolger für Steffen auf der Matte und beide haben herausragende Qualitäten. Der neue Mann heißt Mike Gerhold. Kein Unbekannter in der hiesigen Szene, ist er doch als Frontman der „Dirty Minds“ als auc a ls deutschlands Stefan Raab Double bekannt. Im Kasseler „Fiasko“ gab´s Mit Steffen dann noch im Frühjahr 2002 ein herausragendes Abschiedeskonzert mit dem wieder genesenen Detlef.


Steven Stealer (Part III)
Ohne große Übergangszeit soll der erste Auftritt mit Mike folgen. In der nahen Heimat von „Otti“ und „Wassermann“ im Niederurffer Ratskeller ist das Konzert geplant. Mike muss sich noch das Programm drauf schaffen und los kann es gehen. Detelf erkrankt von neuem. Man beginnt trotzdem mit dem Einstudieren der Songs.Dann die Hiobsbotschaft zwei Wochen vor dem Konzert wird klar, Detlef kann nicht spielen. Also das Konzert absagen. Die Niederurffer haben eine tolle Werbung gemacht und viele wollen den neuen Sänger sehen. Schade! Nein, es muss eine andere Lösung geben. Detlef ist eigentlich nicht zu ersetzen, aber Nordhessen hat noch mehr als einen Ausnahmegitarristen. Paul Kersten gehört dazu und er ist bereit auszuhelfen. Innerhalb von1 ½ Wochen wird mit Paul und Mike ein zweistündiges Programm auf die Beine gestellt. Der Erfolg gibt der Band recht. Über 300 Zuschauer feiern die Band und sind begeistert von dem neuen Sänger.Die nächsten Auftritte werden folgen. Bis zur Genesung von Detlef wird Paul in der Steven Stealer Band für die wahnwitzigen Stratocaster-Soli (Das ist eine echt dolle Gitarre!) sorgen.Mittlerweile ist Paul Kertsen fester Bestandteil der Steven Stealer Band, da Detlef aus gesundheitlichen Gründen, obwohl er unheimlich gern Musik macht, nicht weiter in der Steven Stealer Band weiter spielt.To be continued …


Steven Stealer (Part IV)
Prima, Paul Kersten ist dabei, bei der Steven Stealer Band. Wir haben den Mann in unseren Reihen, der in Nordhessen eine lebende Legende ist. Es gab Zeiten, da standen wir vor der Bühne und staunten nicht schlecht, was dieser Mensch alles so auf seiner Strat machen kann und jetzt ist er in unserer Band. Klasse!!Jetzt kann unser Sänger auch so richtig loslegen und zeigen, was er kann. Es zeigt sich, Mike öffnet uns die Türen für Stücke, die wir schon immer gerne machen wollten, aber wer um Himmels Willen konnte das? Mike kann es und ist manchmal nicht zu bremsen. Am liebsten möchte er rund um die Uhr auf der Bühne stehen und alles geben. Und dabei musste ich meine verbliebenen Bandmitglieder seinerzeit erst überzeugen, dass Mike der richtige Mann für uns ist.Wassermann, mit geradezu übermäßigen musikalischem Gespür ausgestattet, stellte nach der ersten gemeinsamen Probe fest:“ Ey, den willst du doch nicht nehmen, der kann ja gar nicht singen!“ Hier irrte Watherman – kommt ja schon mal vor, bei ihm.Mit diesem neuen line up kam wieder richtig Schwung in die Band. Jede Menge tolle Auftritte und das Publikum merkte, die Steven Stealer Band hat sich verändert.Spielten wir früher unsere Stücke konzentriert und angestrengt, war uns jetzt der Spaß anzusehen, den wir auf der Bühne hatten und das übertrug sich noch mehr auf die Leute vor der Bühne.Alles easy, alles prima? Nein! Stefan ist nicht mehr so happy. Er möchte lieber zwei Stunden Party auf der Bühne, sich richtig abschießen und dann weiter Party machen. Die neuen Stücke mit der aufwendigen Probearbeit und den langen Auftritten – da hat er sich den Rock´n Roll doch etwas anders vorgestellt. Also, we need a new bassman. Welch Überraschung, da gab es erstaunlich viele gute Möglichkeiten, diese Stelle neu zu besetzen.


Steven Stealer (Part V)
Unser Neuer heißt Andreas Gutheit und ist ein noch relativ unbeschriebenes Blatt in der Musikszene. Gegen alle Skeptiker, die einen erfahrenen Mann bevorzugt hätten, habe ich mich mal wieder durchgesetzt und es sollte sich zeigen, dass dies eine gute Entscheidung war.Wie es fast schon Tradition bei uns ist, bekommen die Neuen nicht viel Zeit, um sich einzuarbeiten. Sie müssen sofort ran und in Niederurff zeigen, was sie so drauf haben.Am 20.03.2004 war es soweit. Stefan spielte den ersten Teil des Sets, wurde gebührend verabschiedet und konnte sich den Rest des Abends den ebenso vergnüglichen Seiten des Rock´n Rolls widmen und im zweiten Teil des Sets konnte Andreas die tiefen Töne zum Schwingen bringen. Jetzt konnte es mit der Band wieder richtig weiter gehen.Jedoch war ein Problem zu lösen – Der Background-Gesang. Andreas brachte das Bassspiel in der Band wieder richtig nach vorne, aber Gesang – nein, Danke! Paul, unser alleinige Background-Chor? Der Wassermann war doch mal im Gesangverein. Vielleicht kann er dieses Problem lösen (der Wassermann als Problemlöser, welch gewagte These, wo er doch das personalisierte Problem an sich ist)? Wassermann weigert sich beharrlich, er habe genug Theater, wenn er sich allein aufs Trommeln konzentrieren muss (oh, wie wahr!!). Also müssen starke Geschütze aufgezogen werden, um ihn zu überzeugen. Ich setzte meine stärkste Waffe ein und drohte damit, selbst zu singen, wenn er es nicht tut. Das sitzt. Wassermann hat immer noch die legendäre Probe im Ohr, als ich mangels Sänger alle Gesangsparts übernommen hatte. Das will er nicht noch einmal haben.Wassermann ist Backgroundsänger und er kann es. Eigentlich…… Aber Wassermann bleibt Wassermann –  was der im Laufe der Zeit alles so anstellt, um sich bei Auftritten vorm Singen zu drücken. Fast schon wieder genial. Gut, dass wir mit Nobser einen Mixer haben, der manchmal ein Mikro in der Nähe hat.2004 wird das Jahr, in dem die Steven Stealer Band mehr Auftritte spielt, als in jedem Jahr zuvor. Und es sind richtig tolle Sachen dabei. Ich kann die Auftritte gar nicht alle aufzählen. Sie haben uns wirklich Spaß gemacht und wir haben viele tolle Leute kennengelernt, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Alle, die dabei waren, dürfen sich hier gerne angesprochen fühlen. Ich will im folgenden einfach nur ein paar – auch im Rock´n Roll-Alltag nicht regelmäßig auftretende Stories zum Besten geben.Bei einem Konzert in Hilchenbach (Nordrhein-Westfalen) wurden wir nach einer schier endlosen Fahrt durch die Wälder von Germanen überfallen. Plötzlich springen aus einer Waldlichtung ca. 20 mit Streitäxten bewaffnete Unholde vor unser Fahrzeug und fangen wie wild, Gott sei dank auf sich selbst, mit diesen Waffen herumzuschlagen. O. K., wir sind fast am Bikertreffen angekommen und eine Stuntgruppe probt noch mal kurz ihren Auftritt. Es wird ein interessanter Auftritt und Mike ist das erste Mal ohne Diskussion bereit, nach nur zwei Zugaben die Bühnen zu verlassen. Die Mischung aus Met und unzähligen Mixturen, die ihm die Biker voll Begeisterung vor der Bühne nach oben gereicht haben und die Mike wie immer auf ex weg gekippt hat, taten ihre Wirkung. Mike war dankbar, dass sich auf der Bühne mittig eine Holzstütze befand, die ihm für den letzten Teil des Auftritts einen Halt auf schwankenden Boden wurde. Fortan war Mike doch ziemlich geläutert, was Alkohol auf der Bühne betrifft. Kassel Destille. Auch wir werden mal Opfer von sexueller Belästigung. Beim Einladen nach dem Aufritt will ein sichtlich angetrunkener weiblicher Fan ein Bandmitglied mit nach Hause abschleppen. Natürlich geht keiner mit( na klar wir sind nicht so welche und überhaupt und so….). Da kommt Wassermann nach draußen, der von allem mal wieder nichts mitbekommen hat. Wir rufen dem Mädel zu:“ Warte mal, hier kommt der Beste von uns allen, den kannst du mitkriegen.“ Das Mädel schaut sich den Bursche an und geht ein paar Schritte dann dreht sie sich um sagt:“ Na gut dann komm.“ Aber wie so oft, Wassermann versteht überhaupt nichts und das Mädel geht unverrichteter Dinge weiter.Wir klären Wassermann auf :“ Mensch du Blödmann, das war deine große Chance das Mädel wollte dich mit nach Hause nehmen.“ Wassermann ist stinkesauer und macht uns an:“ Das hättet ihr mir mal früher sagen sollen das die mich mitnehmen wollte. Die hätte mir mal ein paar schöne Spiegeleier in die Pfanne hauen können. Ich hab vielleicht einen Kohldampf.“ ( !!!!!!!!!)Ein besonderer Auftritt war sicherlich der Gig in der JVA Brackwede bei Bielefeld. Der kam über alte Kontakte von Mike zustande(ja, wen der so alles kennt). Vor Annahme des Gigs gab es jedoch Überzeugungsarbeit zu leisten. Paul wollte partout nicht in den Knast (hatte er Angst, alte Bekannt zu treffen? Oder hatte er einfach Muffe? Wir  haben es nicht herausbekommen), aber irgendwie haben wir ihn doch rumgekriegt. Es war schon eine besondere Atmosphäre, als wir im großen Gefängnisinnenhof auf der mit einem Sicherheitsabstand versehenen Bühne standen. Noch nie hat diese  Band so dezent ihr erstes Lied gespielt. Aber wir haben es geschafft und den Leuten hat es offensichtlich super gefallen (na, vielleicht bis auf den russischen Block, wo mir ein bedrohlich aussehender Bursche ein paar sehr grimmige Blicke zukommen ließ).  Mike hat auch wieder alles gegeben und die Jungs haben auch dezent bei seiner Anmache mitgemacht, aber bei diesem Konzert gab es im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen.Nach dem Konzert flüsterte uns ein Gefangener zu: “Ihr wart echt super und toll, was ihr euch für eine Mühe gemacht habt, uns zum Mitmachen zu bewegen, aber Leute, wir sind nicht zum Spaß hier!“Weiteres Highlight war sicherlich auch der Auftritt in der Düdehalle in Osnabrück. Hier haben wir mal so einen richtigen „Ausflug“ gemacht. Mit dabei natürlich unsere Road-Crew mit Mixer Nobser, Lichtmann Kevin, Chef-Roadie Sven und unseren Mädchen für alles (bei uns sind das wirklich Mädels) Nadel und Doreen, die sowieso alles feste Bestandteile der Band sind, war auch eine trinkfeste Fangruppe aus Volkmarsen dabei.Die Düdehalle ist schon gigantisch und im Backstage-Bereich war schon zu spüren, dass dem einen oder anderen gehörig die Muffe ging. Aber völlig unbegründet. Die Leute waren begeistert. Für 2005 sind wir bereits wieder engagiert. Als wir nach dem Gig noch an der Bar der Halle saßen, haben wir mal resümiert, was wir mit dieser Band alles schon so erreicht haben. Otti stellte fest, dass er in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht hätte, dass es mit der Band mal so fett werden würde: „ Mann, wir machen das, was uns Spaß macht, können trinken was wir wollen und werden dafür auch noch bezahlt.“ (Es sollte noch fetter werden!).Die Fahrt von der Düdehalle zurück zu unserem Hotel wurde unerwartet zu einem Problem. Unser Fanclub war nach rekordverdächtigem Barcardigenuss ein Totalausfall und wir selbst und unsere Roadcrew auch nicht mehr so ganz fahrtüchtig. Um 5.00 Uhr morgens Taxis zu bekommen, war offensichtlich auch ein Ding der Unmöglichkeit. Die Lösung wurde gefunden – alle Mann (und Frau) hinten auf die Ladefläche des Transporters der Düdehalle ( na ja, bis auf mich, ich musste ja vorne den Überblick behalten) und in einer Höllenfahrt mit dem Hausmeister der Halle zum abgelegenen Hotel.Auf dem Parkplatz angekommen, schreit Mike verzweifelt aus dem verschlossenen Fahrzeug: „ Ich bin ein Star – holt mich hier raus.“Beim Hotelfrühstück lagen unsere Freunde aus Volkmarsen bei der Wahl zum Gesichtsältesten ganz weit vorn. Ein Martyrium der besonderen Art wurde die Rückfahrt (für die Unglücklichen, die in den VW-Bus der Kerstenbrothers eingestiegen sind). Der Bus zeigte wohl alle erdenklichen Ausfälle. Von der defekten Elektronik bis zum kaputten Auspuff. So dass man wechselseitig an den Auspuffgasen zu ersticken drohte oder einem bei geöffneten Fenster vom Dröhnen des kaputten Teils der Schädel platzte. Weiterhin konnte man sich zu Tode schwitzen, weil Nobser meinte zur Entlastung der defekten Elektronik die Heizung voll aufdrehen zu müssen. Zur weiteren Unterhaltung trugen, die sich über die gesamte Strecke dauernden Streitgespräche zwischen Nobser und Paul, bei. Es ging zum einem darum, welches denn nun die richtige Wegstrecke sei oder wie die permanenten Probleme mit dem Bus zu lösen seien. Es muss hierbei nicht erwähnt werden, dass die beiden auch nicht ansatzweise in auch nur einem Punkt gleicher Meinung waren. Aber auch diese Fahrt fand ihren Abschluss auf dem Hof vom Wassermann und Nobser schweißte den Auspuff an Ort und Stelle und alles nahm sein gutes Ende (Ob Paul seinen Bus danach je fachmännisch reparieren lies, will ich mal offen lassen).  Das Jahr 2004 lief als alles in allem super für die Band. Konnte es denn überhaupt noch eine Steigerung geben? Oh, ja!!!!Wir wurden für die hr3 Syvester-Party gebucht. Nicht nur so als eine von vielen Programmpunkten, sondern auf der Hauptbühne zur Hauptpartyzeit. Super! Aber auch auf dieser Veranstaltung gab es einen Tiefpunkt. Wassermann muss halt auch beim Soundcheck sein Mikro testen. Was gibt er zum Besten? „Mein kleiner grüner Kaktus…“ Alle zuckten zusammen. Man sieht es an den fragenden Blicken: „ Haben wir wirklich die richtige Band angeheuert?“ Aber sonst lief alles bestens. Backstage alles super. Wir haben neben der hr3- Crew und unserer „Vorgruppe“ Bobby Be unseren eigenen Raum. Natürlich der wichtigste Raum ist ein großes Buffet und die Schränke mit gut gekühlten Getränken (wo sich die Band diesmal erstaunlich zurück hält, es will wohl keiner auf die Bühne torkeln).In diesem Raum gibt es natürlich auch ein Radio, an dem sich eine gutaussehende blonde Frau im hr3-T-Shirt zu schaffen macht. Sie stellt hr3 ein. Mein Kommentar: “Können wir nicht mal lieber auf FFH stellen?“ Ein erschrockener und verstörter Blick der jungen Dame: „Aber natürlich, äh, ich bin die Sendeleiterin von hr3 und wollte mal hören, ob unsere Liveschaltung aus der Halle funktioniert.“ Wir haben uns dann aber ( trotz meines Scherzes) noch gut verstanden. Dann die Abstimmung mit Jörg Bombach (Chef hr3-Radio) und was ich da von ihm gehört habe, hat mich sprachlos gemacht (und das kommt wirklich nicht oft vor). „Jungs, euch halt ein Ruf voraus, wie Donnerhall. Überall, wo wir uns erkundigt haben, wurde uns gesagt, wenn ihr eine Band sucht, die das Rockprogramm richtig gut herüber bringt, dann gibt es nur eine: die Steven Stealer Band.“ Mann, oh Mann, so etwas von so einem Mann zu hören!Es ging noch weiter und so habe ich erfahren, dass Bobin Be tatsächlich als Vorgruppe (für kleines Geld)  engagiert worden ist und es danach erst richtig mit denen losgegangen ist mit dem ganzen Radio- und Fernsehkram. Das alles konnte ich der Band vor dem Auftritt natürlich nicht erzählen, um den Druck nicht unnötig zu erhöhen, aber etwas sprudelte doch aus mir heraus. Dann der Auftritt. Die Ansage von Jörg Bombach: „Die Steven Stealer Band – eine der besten Coverbands Deutschlands….“ Und dann geht’s ab.Einfach nur super. Die Halle proppenvoll, Supersound, Klasse Licht und immer wenn man mal am Scheinwerfer vorbei einen Blick auf das Publikum werfen kann, viele vertraute Gesichter (an dieser Stelle einfach mal „Danke“ an euch, die ihr uns auf so vielen Konzerten begleitet).Mit einem Wort – ein tolles Konzert! – und insgesamt ein tolles Erlebnis, wie man es als Amateurband (uns das sind wir ja nach wie vor) wohl nicht all zu oft erleben kann.Auf der Rückfahrt zum Hotel (ja, welch ein Luxus, so nah an unseren Heimatorten) hat der Wassermann resümiert: „Es gibt so viele wirklich gute Drumer und ich bin doch nur so ein Wald- und Wiesentrommler. Mann, und ich hab heut Nacht hier gespielt. Ich glaub es einfach nicht!“Zum Abschluss gab es dann am nächsten Morgen ein schönes Frühstück mit der hr3-Crew und den noch anwesenden anderen Musikern und eine problemlose Rückfahrt (wir sind nicht mit Paul gefahren).Klasse Beginn also für 2005. Danach natürlich erst einmal die zu erwartende Diskussion innerhalb der Band, ob man es nicht vielleicht doch noch ein bisschen höher nach oben schaffen könnte. Mit dieser Besetzung, und mit dieser Besetzung wollen wir auf alle Fälle weitermachen, gibt es halt berufliche und private Abhängigkeiten, die ein noch größeres Engagement für die Musik nicht zulassen. Vielleicht schade, aber realistisch – wir werden keine wirklichen Rockstars (wobei manchmal konnten und hoffentlich können wir uns schon wie kleine Rockstars fühlen).Rosenmontag. Ich bin der letzte, der noch im Büro sitzt und arbeitet, eigentlich will ich jetzt auch Schluss machen. Das Telefon klingelt: „Hallo, hier ist Jörg Bombach. Na, Jürgen, wie geht´s? Ich wollte euch in vierzehn Tagen in meine Sendung einladen. Habt ihr Zeit und Lust?“Aber natürlich haben wir Lust und wir nehmen uns die Zeit!Wir sollen 5 – 6 Songs live im hr3 Studio spielen, jedoch in einer verkürzten Version und nur auf akustischen Instrumenten. Das werden wir schon hin bekommen.  Aber die Sendezeit! Die Morgenshow beginnt um 5.00 Uhr. Wir sollen um ca. 6.15 Uhr unser erstes Lied spielen. Mann, oh Mann, ganz schon früh für einen Rock´n Roller. Das heißt Anreise nach Frankfurt am Donnerstagabend, denn am Freitag ist die Sendung.Ausgerechnet an diesem Donnerstag haben natürlich alle so richtig viel Stress an ihren Job. Besonders ich. Das muss auch ein Anrufer spüren: „Hallo, Jürgen, hier ist Jörg Bombach von hr3. Oh, Entschuldigung, störe ich dich, Jürgen?“ „Ja(!!!), aber wenn du schon mal dran bist, um was geht es denn?“ (O. K., manchmal bin ich schon heftig drauf).  Ja, Jörg war so nett und wollte uns in den Maintower einladen und uns Frankfurt zeigen, was aber für uns schwierig war, da wir erst so spät in Nordhessen wegkamen. Er wollte für alle Fälle meine Handy-Nr.. Die konnte ich ihm nicht geben, ich hab nämlich kein Handy (ob er mir das geglaubt hat?).Am säten Abend sind wir dann beim hr3 angekommen und bis auf ein paar Techniker war nur noch die sichtlich gelangweilte Minou im Nebenstudio auf Sendung, die mir auf Grund der unerwarteten Abwechslung während ihrer Nachtsendung freundlich zuwinkte.Nach einem kleinen Schlummertrunk in der Frankfurter Gastronomie ging es für einen sehr, sehr kurzen Schlaf ins Hotel.4.30 Uhr wecken (Horror). Natürlich noch kein Frühstück im Hotel. Aber wir hatten ja vorgesorgt. Im Regieraum haben wir ein Nordhessisches Büfett aufgebaut, was angesichts von reichlich Ahler Worscht, selbstgebackenem Kuchen (Ottis Schwiegermutter), Bauernbrot und vielen anderen lokalen Köstlichkeiten auch die hr3 Leute zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen hat. Im Studio nette Begrüßung durch Mirko Förster und Jörg Bombach. Gleich lockere sympathische Stimmung. Kleine Nachfrage zu gestrigem Tag: “Na, Jürgen, gestern warst du an der Arbeit aber im Stress..“Kurzer Aufbau, Soundcheck, die Sendung ist schon am Laufen. „So Jungs, ihr könnt gleich loslegen.“ Jörg will sich zur Einleitung kurz mit uns unterhalten. Ich sitze auf einem Hocker, die Gitarre in der Hand, das nächste Mikro in Kniehöhe seitlich vor mir, da muss ich mich hin beugen (gut, dass ich so viel Sport mache), aufpassen, dass ich nicht mit der Gitarre irgendwo anstoße, den Kopf drehen, damit ich Jörg Bombach anschauen kann, das Gleichgewicht halten und versuchen noch irgend etwas  Sinnvolles zu sagen, da wir ja live auf Sendung sind. Jetzt schnell wieder hoch in Sitzposition, denn Wassermann wird jede Sekunde den ersten Song anzählen. Beim Hochkommen mein Blick auf Wassermann, den ich normalerweise nicht sehen kann, denn er ist verdeckt von einer offenen Tür, einfach unglaublich, der macht Faxen und sich sein Schlagzeugstöcke in die Nase gesteckt und sieht damit aus wie das Walross vom NDR.Irgendwie schafft er es doch, die Stöcke in Sekundenbruchteilen aus der Nase zu ziehen und zählt an. Los geht´s mit Black Night. Jörg Bombach ist begeistert: „So ein Lied auf Wandergitarren, das habe ich noch nie gehört.“ Kurze Pause für uns. Das nächste Lied. Kurze Pause. Wieder ein Lied. Dazwischen vergnügen wir uns am Büfett, plaudern mit allen möglichen Leuten – wer war denn die nette Dame, der ich ein  Stück Streuselkuchen aufgeschwätzt habe? – Ach, Ariane Wick, oh, sehr nett…O. K. Jetzt haben wir Routine, gehen locker zum nächsten Lied, da bemerkt Jörg Bombach: „ So Jungst, jetzt gebt euch Mühe, jetzt ist unsere beste Zeit, jetzt haben wir die meisten Hörer. Ihr könnt davon ausgehen, dass euch jetzt so ca. 900.000 Menschen hören.“ Das rote Licht: „Jürgen, was hören wir als nächstes von euch…?“ Super, da hast du gerade vergessen, dass außerhalb dieses Studios auch noch ein paar Leute mitkriegen, was du so machst, und dann wirst du noch mal schön daran erinnert.Dem hr3 Team hat das offensichtlich sehr gefallen, was wir da so bei ihnen veranstaltet haben. Jörg und ich haben uns einmal so verquatscht (während CDs liefen), dass die Regie eingeschritten ist und Jörg erinnert hat, dass er mal wieder auf Sendung muss. Als wir alle vorbereiteten Stücke gespielt hatten und wir dachten, so, das war´s, kam der Bombach  noch einmal und fragte, ob wir nicht noch ein Stück spielen wollten. O.K. so mal eben in ein paar Minuten ein Rockstück auf Akustik-Gitarre  einüben und das Stück in verkürzter Form darbieten (Ey, Mann, das ist unmöglich). Natürlich machen wir das, kein Problem. Am längsten dauert es, sich auf ein Stück zu einigen. Die Wahl fällt auf Tush. Einmal kurz durchprobieren, da kommt schon der Ruf: „Jungs, ihr seid wieder dran.“ Beim Reingehen fällt mir auf, das Slide Solo kannst du auf der Akustik-Gitarre gar nicht wie gewohnt auf den hohen Lagen spielen, also jetzt mal in einer tiefen Lage probieren (Na klar, probieren wir das halt mal live im Radio, ob das funktioniert!). Paul setzt noch einen drauf: „Ey, mir ist noch ein kleines Vorspiel eingefallen, setzt einfach ein, wenn ich fertig bin.“ Irgendwie haben wir auch noch das letzte Lied geschafft und es scheint auch den Leuten draußen vor den Radios gefallen zu haben, wie die zahlreichen Mails und Faxe, die während der Sendung rein kamen, gezeigt haben.Wie viele Leute diese Sendung gehört haben, merken wir immer wieder, wenn wir auch heute noch angesprochen werden: „Mensch, ich hab euch doch neulich im Radio gehört.“Schauen wir mal, wie es weitergeht mit der SSB. Wen es Neues zu berichten gibt und ich mal wider Lust habe, dies niederzuschreiben (was manchmal sehr, sehr lange dauert) wird die Geschichte der SSB fortgeführt.
Jürgen Stieler, 31.07.2005

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